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Entspannter Hund, entspanntes Herrchen: Die besten Techniken im Überblick

Stress ist ein ständiger Begleiter in unserem hektischen Alltag – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere geliebten Vierbeiner. Ob Lärm, Hektik, Überforderung oder mangelnde Auslastung – es gibt viele Faktoren, die Hunde unter Druck setzen können. Die Folgen von andauerndem Stress sind vielfältig und reichen von Verhaltensauffälligkeiten über Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu gesundheitlichen Problemen.

Umso wichtiger ist es, dass wir unseren Hunden ausreichend Gelegenheiten zur Entspannung bieten. Denn nur ein ausgeglichener, zufriedener Hund kann ein verlässlicher Begleiter sein und die Herausforderungen des Alltags souverän meistern. In diesem Artikel zeigt dir Entspannungsexperte Matthes, wie du deinem Hund zu mehr innerer Ruhe verhelfen und Entspannung gezielt in euren Alltag integrieren kannst.

Warum Entspannung so wichtig ist

Hunde sind von Natur aus darauf ausgelegt, einen Großteil des Tages zu ruhen und zu schlafen. In freier Wildbahn verbringen Hunde bis zu 17 Stunden täglich im Ruhemodus – eine Tatsache, die viele Halter überrascht. Doch gerade diese ausgedehnten Ruhephasen sind essenziell für die physische und psychische Gesundheit unserer Vierbeiner.

Während des Schlafens und Dösen verarbeiten Hunde die Erlebnisse und Eindrücke des Tages, erholen sich von körperlichen und geistigen Anstrengungen und tanken neue Energie. Eine ausreichende Entspannung stärkt das Immunsystem, fördert Konzentration und Lernfähigkeit und trägt zu einem ausgeglichenen Gemüt bei.

Dauerstress hingegen kann schwerwiegende Folgen haben. Ständig erhöhte Stresshormonspiegel schwächen auf Dauer die Abwehrkräfte, machen anfällig für Krankheiten und führen nicht selten zu Verhaltensproblemen wie Ängstlichkeit, Aggression oder Hyperaktivität. Umso wichtiger ist es, dass wir die Signale von Überlastung frühzeitig erkennen und gegensteuern.

Anzeichen von Stress erkennen

Aber woran erkennst du, dass dein Hund gestresst ist? Die Anzeichen können sehr individuell und vielfältig sein. Häufige Stresssymptome sind:

  • Hecheln, Speicheln und Zittern
  • Unruhe und Hektik, ständiges Umherlaufen
  • Bellen, Winseln oder Knurren
  • Apathie und Teilnahmslosigkeit
  • Übertriebene Müdigkeit und häufiges Gähnen
  • Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit
  • Kratzen, Lecken und andere Verhaltensweisen zur Stressbewältigung

Wichtig ist, dass du die normalen Verhaltensweisen und Eigenheiten deines Hundes gut kennst. Nur so kannst du Abweichungen und Warnsignale frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren.

Entspannung im Alltag fördern

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deinem Hund im Alltag zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit verhelfen kannst. Hier ein paar konkrete Tipps:

Ausreichend Ruhephasen einplanen

Sorge dafür, dass dein Hund täglich genügend Zeit und Raum zum Ausruhen und Schlafen hat. Respektiere seine Ruhephasen und stelle sicher, dass er einen ungestörten Rückzugsort hat, an dem er sich jederzeit zurückziehen kann. Das kann ein gemütliches Körbchen, eine kuschelige Decke oder eine ruhige Ecke in der Wohnung sein.

Für geistige und körperliche Auslastung sorgen

Müdigkeit ist nicht gleich Entspannung. Nur ein Hund, der sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet ist, kann wirklich abschalten und zur Ruhe kommen. Sorge daher für abwechslungsreiche Spaziergänge, interessante Schnüffelspiele und knifflige Denkaufgaben, die deinen Hund fordern und fördern. Aber übertreibe es nicht – auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift.

Rituale und Routinen etablieren

Hunde lieben Rituale und feste Abläufe. Sie geben Sicherheit und helfen dabei, zur Ruhe zu kommen. Führe daher feste Zeiten für Mahlzeiten, Gassigänge, Spieleinheiten und Kuschelstunden ein. Dein Hund wird es dir mit Gelassenheit und Ausgeglichenheit danken.

Entspannungssignale senden

Hunde kommunizieren hauptsächlich über Körpersprache. Durch gezieltes Senden von Entspannungssignalen kannst du deinem Hund zeigen, dass alles in Ordnung ist und er sich beruhigen kann. Dazu gehören langsame Bewegungen, entspannte Gesichtszüge, Gähnen oder Sich-Abwenden. Auch deine eigene innere Ruhe und Gelassenheit überträgt sich auf deinen Hund.

Sanfte Berührungen und Massagen anbieten

Berührungen sind ein wirkungsvolles Mittel, um Stress abzubauen und Entspannung herbeizuführen. Streichle deinen Hund sanft und massiere ihn mit ruhigen, kreisenden Bewegungen. Besonders wohltuend sind Massagen der Ohren und Pfoten. Aber achte auf die Signale deines Hundes – nicht jeder mag ausgiebigen Körperkontakt.

Gezielte Entspannungsübungen

Neben der Förderung von Ruhe und Erholung im Alltag kannst du deinem Hund auch gezielt Entspannungsübungen anbieten. Zwei bewährte Methoden möchte ich dir hier vorstellen:

Entspannung auf Kommando

Bei dieser Übung verknüpfst du ein bestimmtes Wort oder Signal mit einem entspannten Zustand deines Hundes. Wähle dafür eine Situation, in der dein Hund bereits ruhig und gelöst ist, zum Beispiel wenn er neben dir auf dem Sofa döst. Sage nun ruhig und sanft dein Entspannungssignal, zum Beispiel „Ruhig“ oder „Entspann“.

Wiederhole dies mehrmals, während du deinen Hund sanft streichelst. Nach einigen Wiederholungen wird dein Hund das Signal mit Entspannung verknüpfen. Setze es nun in Situationen ein, in denen dein Hund aufgeregt oder gestresst ist, um ihm zu signalisieren, dass er sich beruhigen kann.

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Massage nach Tellington-Jones

Die Tellington-TTouch-Methode ist eine sanfte Form der Massage, die gezielt Stress abbaut und für tiefe Entspannung sorgt. Dabei wird der Hund mit langsamen, kreisenden Bewegungen gestreichelt, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken.

Beginne zum Beispiel mit kreisenden Bewegungen an den Ohren deines Hundes. Streiche mit dem Daumen auf der Innenseite und mit den Fingern auf der Außenseite sanft vom Ansatz bis zur Spitze. Taste dich dann langsam über Kopf, Rücken und Pfoten vor. Achte darauf, dass deine Berührungen sanft und fließend sind und der Hund jederzeit die Möglichkeit hat, sich zu entziehen.

Entspannung auf Reisen

Urlaub mit Hund ist wunderbar – kann aber auch ganz schön stressig sein. Fremde Umgebungen, ungewohnte Geräusche und Gerüche, lange Autofahrten und aufgeregte Herrchen und Frauchen können Hunde schnell überfordern. Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar Tricks kannst du jedoch auch unterwegs für Entspannung sorgen:

  • Wähle ein hundefreundliches Reiseziel und eine passende Unterkunft mit genügend Auslauf- und Rückzugsmöglichkeiten.
  • Plane genügend Pausen bei langen Autofahrten ein und gestalte die Fahrten so angenehm wie möglich, zum Beispiel durch eine Höhle aus Decken im Kofferraum.
  • Bringe vertraute Gegenstände wie Spielzeug oder Decken von zuhause mit, die deinem Hund Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
  • Behalte so weit wie möglich die gewohnten Routinen und Rituale bei, zum Beispiel bei den Fütterungs- und Gassigehzeiten.
  • Gib deinem Hund Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen und überfordere ihn nicht mit zu vielen Aktivitäten und Eindrücken.
  • Setze gezielt Entspannungssignale und -übungen ein, wenn du merkst, dass dein Hund unruhig oder gestresst ist.

Mit der nötigen Sensibilität, Geduld und Rücksichtnahme steht einem entspannten Urlaub mit Hund nichts im Wege.

Fazit

Entspannung ist ein Grundbedürfnis unserer Hunde – und gleichzeitig die Basis für eine vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehung. Als Hundehalter tragen wir die Verantwortung, unseren Vierbeinern ausreichend Ruhe und Erholung zu ermöglichen und Stress frühzeitig zu erkennen und abzubauen.

Indem wir Ruhephasen respektieren, für eine artgerechte Auslastung sorgen, Rituale etablieren und gezielte Entspannungsübungen in den Alltag integrieren, können wir unseren Hunden zu mehr Gelassenheit und Ausgeglichenheit verhelfen. Und das Beste: Auch wir profitieren von einem entspannten Miteinander und können die gemeinsame Zeit noch bewusster genießen.

In diesem Sinne wünsche ich dir und deinem Hund viele tiefenentspannte Momente und eine harmonische Beziehung voller Vertrauen und Leichtigkeit.

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